21.02.2020
Seit etwa 80 Jahren stand die Linde an der 350 Jahre alten Kreuzkirche am Ortseingang in Altenbeken. Jetzt musste sie gefällt werden, ihre Standsicherheit war stark beeinträchtigt.
Ob nach Besuchen auf dem angrenzenden Friedhof, als Wanderer oder Radfahrer – auf der Bank unter der alten Linde gegenüber vom Altenbekener Viadukt konnte man ein lauschiges Plätzchen finden und das Wahr- und Wappenzeichen der Eisenbahnergemeinde in seiner ganzen Schönheit genießen. Bis jetzt. Die etwa 80 Jahre alte Linde musste nun leider dringend gefällt werden. Schon seit langem stand der Baum unter ständiger Beobachtung. Wegen starker Bruchgefahr hatten Baumsachverständige der zunehmend schwächer werdenden Linde vor zehn Jahren einen starken Rückschnitt verpasst, vergeblich. Letzte Untersuchungen zeigten einen besorgniserregenden Fortschritt im Pilzbefall. Die Standsicherheit des Baumes war nicht mehr gewährleistet, insbesondere gab es die sehr konkrete Gefahr, dass einzelne der besonders starken Äste jederzeit herausbrechen konnten. Da war an diesem häufig besuchten Ort sofortiges Handeln leider unausweichlich.
Mit großer Wahrscheinlichkeit sei der Bodenauftrag ursächlich gewesen, vermutet Marius Armstrong, Leiter des Gemeindebauhofes. „Von Bodenauftrag spricht man, wenn auf dem bereits vorhandenen Boden im Wurzelbereich weiteres Material aufgeschüttet wird“, so der Gärtnermeister und ausgebildete Baumkontrolleur. Schon ein Bodenauftrag von nur wenigen Zentimetern kann zu Störungen der Sauerstoff- und Wasserversorgung der Wurzeln und nachfolgend des gesamten Stoffwechsels des Baumes führen. Die Folgen: Wurzeln sterben ab und holzzersetzende Pilze dringen ein. Da der sonst übliche Wurzelanlauf durch die Aufschüttungen verdeckt ist, bleiben Schäden unbemerkt und das Unheil nimmt seinen Lauf. Eine Neuanpflanzung ist für den Herbst vorgesehen.
Linde, Esche oder Kastanie – diese Bäume prägen das Bild unserer Gemeinde. Doch die altbekannten Baumarten leiden unter den Hitzesommern und der anhaltenden Trockenheit. Sie werden anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Die Folgen des Klimawandels werden sichtbarer und so haben wir es derzeit nicht nur mit der Beseitigung von Sturmschäden zu tun, sondern treffen immer öfter auf kranke und verkehrsgefährdende Bäume, die ein schnelles Handeln erfordern. Besonders, wenn es um beliebte und belebte Plätze geht, an denen sich Menschen regelmäßig aufhalten. Denn wenn diese Bäume kippen oder starke Äste herausbrechen, besteht Gefahr für Leib und Leben.
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