Ist Altenbeken fit für die Zukunft?

15.02.2020

Der Glasfaser gehöre die Zukunft sagen die einen, während andere mit der augenblicklichen Situation ihres Internetanschlusses total zufrieden sind. Ja was denn nun? Fragen an Altenbekens Bürgermeister Hans Jürgen Wessels.

Für Viele ist schnelles Internet enorm wichtig. Es gibt aber auch Bürgerinnen und Bürger, die sind mit ihren bestehenden Anschlüssen absolut zufrieden. Was sagen Sie denen?

Das alte Kupferkabel war mal ausschließlich fürs Telefonieren gedacht. Heute laufen neben den Daten fürs Telefon auch die Internet- und Fernsehdaten darüber. Unterschiedliche Techniken haben diese Verbindung zwar leistungsfähiger gemacht, aber eben nur begrenzt. Wenn sich dann noch mehrere Nutzer die Verbindungen teilen, wird’s oft sehr langsam.

Welche Vorteile sehen Sie bei einem Glasfaseranschluss?

Werfen wir doch einen Blick in die Wohnzimmer von heute: Da werden Filme angeschaut, Online-Spiele gespielt und gleichzeitig mit Smartphone oder Tablet im Internet gesurft. Das ist völlig normal und fast unabhängig vom Alter der Bewohner. Bei einer „langsamen Leitung“ ist man schnell genervt. Oder denken wir an diejenigen, die statt im Büro von zu Hause aus arbeiten. Ohne eine leistungsfähige Internetverbindung wäre das nicht möglich.

Und wenn Jemand eher selten bis gar nicht im Internet surft?

Gibt’s das? Nein Spaß beiseite. Auch wer selber nicht digital unterwegs ist, unsere Kinder oder Enkelkinder kennen eine Welt ohne Internet nicht. Digitalisierung ist in Schulen und Verwaltungen längst angekommen, Fotos und Videos werden ganz selbstverständlich mit dem Smartphone gemacht. Oder denken wir an zukünftige ärztliche Versorgung. Mit Videosprechstunden und Telemedizin ist eine medizinische Versorgung keine Frage des Wohnortes mehr. Man sollte einen eigenen Glasfaseranschluss auch als Zukunftsinvestition betrachten. Die rasanten Entwicklungen der letzten Jahre haben doch gezeigt, dass Vieles von dem, was vor kurzem nicht vorstellbar war, heute Realität ist. Ein Großteil unserer Bevölkerung lebt in der eigenen Immobilie. Da sollte man unbedingt voraus denken.

Sie meinen, eine Glasfaserleitung könnte eine Wertsteigerung für die eigene Immobilie bedeuten?

Absolut. Gerade ältere Häuser oder solche in ländlichen Gebieten können durch einen modernen Datenanschluss an Wert zulegen. Zwischen fünf und acht Prozent höhere Verkaufspreise sind laut Haus & Grund drin. Und auch als Vermieter ist man sicher gut beraten, sein Mietobjekt zukunftssicher aufzustellen.

Warum sollte man sich gerade jetzt für einen Glasfaseranschluss entscheiden?

Erst vor zwei Jahren hat die Deutsche Telekom einen Netzausbau im Gemeindegebiet betrieben. Dabei wurde ein Glasfaserkabel verlegt, allerdings nur bis in die insgesamt 14 großen Verteilerkästen. Die sogenannte „letzte Meile“ zum eigenen Haus oder zur eigenen Wohnung führt über das alte Kupferkabel mit den bekannten Problemen. Wer das Angebot der Deutschen Glasfaser jetzt nutzt, bekommt Glasfaser kostenlos bis in die eigene Wohnung verlegt.

Man kann sich doch auch später entscheiden. Warum diese Eile?

Nur wenn bis zum Stichtag am 30. März 40 Prozent der Haushalte mitmachen, wird das neue Netz gebaut, schließlich muss die Deutsche Glasfaser auch Geld damit verdienen und das funktioniert bei diesen Preisen nur bei entsprechender Beteiligung. Wird die Quote nicht erreicht, dann war’s das. Mit ziemlicher Sicherheit wird es dann wohl auch kein anderes Unternehmen versuchen, zumindest in den nächsten Jahren. Es wäre fatal, jetzt nicht zuzugreifen.

Die Gemeinde unterhält auch eigene Liegenschaften? Wie halten Sie es damit?

Wir werden unsere Infrastruktur, wo immer sinnvoll möglich, an das Glasfasernetz anschließen. Das gilt für Schulen und Kindergärten ebenso wie für Bauhof, Abwasserbetrieb und Rathaus.

Und der Privatmann Hans Jürgen Wessels?

Das war keine Frage, wir sind selbstverständlich dabei. Ich hab mir 1991 meinen ersten Computer gekauft, einen PC von Nixdorf. Derartige Rechner stehen heute im Heinz Nixdorf Museums Forum in Paderborn. Heute kann jedes Smartphone mehr, als damals mein Computer. Wer hätte 1991 geahnt, was heute technisch alles möglich ist. Wir wollen vorbereitet sein auf das, was vermutlich noch kommen wird und nach den Erfahrungen wird das bestenfalls 10 Jahre dauern.

 
 
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