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Neues Kleid für alte Dame

01.05.2020

Bis Jahresende soll Altenbekens Wahrzeichen in neuem Glanz erstrahlen. Jetzt wurden Fördergelder für die Dampflok-Sanierung bewilligt.

Das Lok-Denkmal in Altenbeken steht sinnbildlich für die Eisenbahnverbundenheit seiner Bewohner. Der Initiative engagierter Eisenbahnfreunde ist es zu verdanken, dass die Güterzug-Dampflokomotive samt Tender vor über vier Jahrzehnten in einer aufwändigen Transport-Aktion auf der Straße von Paderborn nach Altenbeken gebracht wurde. Mehr als eineinhalb Millionen Fahr-Kilometer hatte sie da auf dem Tacho. Nach einer optischen Aufarbeitung im Bahnbetriebswerk Altenbeken fand die 044 ihren heutigen Platz vor dem Egge-Museum. Seither wird sie nicht nur von Eisenbahnfreunden besucht, bestaunt, fotografiert und gefilmt.

 

Doch das der Zahn der Zeit an ihr nagt, ist der alten Dame deutlich anzusehen. Wiederholt wurde die Lokomotive optisch durch freiwillige Helfer aufgearbeitet. Eine Gruppe pensionierter Eisenbahner kümmerte sich viele Jahre um das Erscheinungsbild der Lok. Über die Notwendigkeit einer Sanierung herrscht Einigkeit in Verwaltung und Rat und das nicht nur, weil die Lok neben dem Viadukt inzwischen zu einem Wahrzeichen der Gemeinde wurde. Aufgrund der Eintragung als „technisches Denkmal“ in die Denkmalliste ist die Gemeinde sogar gesetzlich verpflichtet, die 044 „instand zu halten, instand zu setzen, sachgemäß zu behandeln und vor Gefährdung zu schützen“.

Nur ein Farbanstrich reicht nicht aus, wie Bürgermeister Hans Jürgen Wessels zeigt. Durchgerostete Bleche als Ergebnis der Korrosion von Eisen und Stahl sind rund um die Lok zu finden.
Nur ein Farbanstrich reicht nicht aus, wie Bürgermeister Hans Jürgen Wessels zeigt. Durchgerostete Bleche als Ergebnis der Korrosion von Eisen und Stahl sind rund um die Lok zu finden.

Ludger Guttwein, Geschäftsführer der Deutschen Privatbahn GmbH und Vorstand der Stiftung Historische Bahnbauten mit Sitz in Altenbeken und entsprechender Expertise, hatte die Lok bereits 2016 untersucht und in einem Gutachten bestätigt, dass es mit einer optischen Aufbereitung allein nicht mehr getan sei. Sein Gutachten hatte er der Gemeinde seinerzeit nicht in Rechnung gestellt. Er sei ja selbst ein Freund des Erhaltens historischer Lokomotiven und sehe dies als seinen persönlichen Beitrag und als Geschenk an die Gemeinde Altenbeken an, so Guttwein damals.

Nach Feststellung des voraussichtlichen Instandhaltungsaufwandes beantragte die Gemeinde im Januar 2019 die Gewährung einer Zuwendung. Jetzt konnte Bürgermeister Hans Jürgen Wessels den Bewilligungsbescheid in Empfang nehmen. Für die Restaurierung der Altenbekener Dampflokomotive erhält die Gemeinde eine Fördersumme von 210.400 Euro aus dem Förderprogramm „Heimat-Zeugnis“ des Landes Nordrhein-Westfalen.
Für die anstehenden Sanierungsarbeiten wird derzeit eine detaillierte Leistungsbeschreibung erstellt. Mit dem dafür notwendigen Fachwissen ist Andreas Brüntrup ausgestattet. Der 54-jährige Dipl.-Ingenieur hat jahrelange Vereinserfahrungen bei der Museumseisenbahn Lippe sammeln können. Mit der Instandhaltung von Museumslokomotiven kennt er sich ebenso aus wie im Fahrdienst und als Geschäftsführer der Pegasus Rail Services beschäftigt ihn das Thema Bahn auch beruflich. Bis Ende Mai soll die genaue Beschreibung aller erforderlichen Arbeiten vorliegen, die wegen der Denkmaleigenschaft der Lok zuvor mit den zuständigen Fachbehörden abgestimmt werden muss. Im Juni folgt dann die Ausschreibung der Arbeiten. Im August oder September könnte es dann tatsächlich losgehen. Insbesondere die Beseitigung der Korrosionsschäden wird dann auf der Agenda stehen.

Die Schäden an Lok und Tender sind deutlich erkennbar. Zum runden Geburtstag soll davon nichts mehr zu sehen sein hoffen Bürgermeister Hans Jürgen Wessels und Andreas Brüntrup
Die Schäden an Lok und Tender sind deutlich erkennbar. Zum runden Geburtstag soll davon nichts mehr zu sehen sein hoffen Bürgermeister Hans Jürgen Wessels und Andreas Brüntrup

„Wir wollen unter den Anforderungen des Denkmalschutzes eine möglichst langfristige Konservierung der Lok erreichen“, formuliert Bürgermeister Hans Jürgen Wessels das Ziel der Maßnahme. „Würden wir jetzt nichts unternehmen, müssten wir den Zugang in 5 Jahren absperren und in 15 Jahren bestellen wir dann nur noch den Schrotthändler“, so seine Prophezeiung.
Bei günstigem Verlauf könnten die Arbeiten bis Jahresende beendet sein. In jedem Fall soll die „alte Dame“
zu ihrem 80. Geburtstag im kommenden Jahr in neuem Glanz erstrahlen.

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