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Wie Integration gelingt

21.05.2021

Bildung, Arbeit und gesellschaftliche Teilhabe sind wichtige Bausteine für eine erfolgreiche und nachhaltige Integration von geflüchteten Menschen. Altenbekens Sozialarbeiter Amir Tadres, 2013 selbst erst nach Deutschland gekommen, hilft Migranten dabei, sich ein Leben in Deutschland aufzubauen.

Während vor einigen Jahren die Flüchtlingspolitik weitgehend von arbeitspolitischen Maßnahmen getrennt wurde, erleichtern Änderungen in den Asylgesetzen und Beschäftigungsverordnungen geflüchteten Menschen inzwischen den Weg in den deutschen Arbeitsmarkt. So wurde das Arbeitsverbot für Geflüchtete von einem Jahr auf drei Monate verkürzt und der Zeitraum für die Nachrangigkeit beim Arbeitsmarktzugang von zuvor vier Jahren auf 15 Monate verringert. Geflüchtete und Geduldete können dann schneller in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden, wenn sie gute Chancen auf einen dauerhaften, regelmäßigen Aufenthalt in Deutschland haben. Wie Deema und Mohamed, zwei junge Geflüchtete, die in Altenbeken Schutz fanden.

Mohamed, Deema und Amir Tadres (v. l.) zeigen, wie Integration gelingen kann.
Mohamed, Deema und Amir Tadres (v. l.) zeigen, wie Integration gelingen kann.

Hunderttausende Menschen suchten 2015 Zuflucht in Deutschland. Auch Deema floh mit ihrer Familie aus Syrien und fand in Altenbeken ein neues Zuhause. Am Edith-Stein-Berufskolleg machte die heute 22-Jährige zunächst ihren Schulabschluss, obwohl sie in Syrien schon die 11. Klasse absolviert hatte. Ihre dreijährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin hat sie inzwischen erfolgreich abgeschlossen und ihre Arbeit in einem Paderborner Krankenhaus macht ihr viel Freude. „Vielleicht studiere ich noch,“ erzählt die junge Frau stolz, „Pflegemanagement interessiert mich sehr“. Sie spricht perfekt Deutsch, ein großer Vorteil. Mit Führer-schein und eigenem Auto ist sie mobil unterwegs und lebt ein sicheres, freies und unabhängiges Leben in ihrer zweiten Heimat Deutschland.

Der heute 33-Jährige Mohamed kam vor sechs Jahren nach Deutschland, geflohen vor den gewaltsamen Konflikten in seiner Heimat Libyen. Sozialarbeiter Tadres begleitete ihn auf seinem Weg, in Altenbeken Fuß zu fassen, denn als Erdölingenieur kann Mohamed nicht arbeiten, sein Studienabschluss wird nicht anerkannt. Ein Problem, mit dem Sozialarbeiter Tadres häufig konfrontiert wird. Viele Geflüchtete haben in ihren Heimatländern einen hohen Bildungsabschluss erreicht, hatten eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen und waren in ihrem Berufsfeld tätig. In Deutschland fehlt die Anerkennung dieser Abschlüsse, das frustriert. „Um bleiben zu können sind Geflüchtete gezwungen, eine deutsche Ausbildung zu beginnen, nicht selten unter dem Wert ihrer vorherigen Bildung“, erzählt Amir Tadres. Und er nennt weitere Hürden. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die in einem Deutsch-Sprachkurs erworbenen Kenntnisse nicht ausreichen, um komplexe Textaufgaben oder theoretische Grundlagen der Ausbildung sprachlich oder inhaltlich zu erfassen“.

Seit zwei Jahren hat Mohamed endlich einen Job. Er ist Mitarbeiter der Firma Finke, einem der größten Arbeitgeber in Altenbeken. Auch hier hat Sozialarbeiter Tadres vermittelt, denn Mohameds Deutschkenntnisse waren eher bescheiden, was daran lag, dass er als „Geduldeter“ keinen Deutschkurs belegen durfte. Sprache ist aber Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Integration – egal welchen Asylstatus jemand hat. Nach einer anfänglichen Probezeit ist Mohamed inzwischen unbefristet beschäftigt. Er lebt selbstbestimmt und unabhängig von staatlichen Hilfen, sein Deutsch wird immer besser und auch seinen Führerschein hat er gemacht. Die Kosten dafür hat er wie Deema in Raten gezahlt.

„Deema und Mohamed konnten sich durch Fleiß, ihre Ausbildung und Arbeit integrieren“, sagt Amir Tadres. „Das schafft Perspektiven für uns als Gesellschaft“.

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